Wissensmanagement

…..Unter Wissensmanagement versteht man das Zusammenwirken von allen Managementpraktiken, die darauf abzielen, in diversen Organisationen Wissen einzusetzen und zu entwickeln, zu verwirklichen um somit Organisationsziele bestmöglich erreichbar zu machen. Theoretische wie auch praktische Beiträge zum Wissensmanagement werden in vielen Disziplinen entwickelt, insbesondere in der Wirtschaftsinformatik, der Betriebswirtschaftslehre, der Informatik, der Sozialwissenschaft oder der Informationswissenschaft. Sie sind Basis für weiterführendes Wissen und Forschung….

….Individuelles in Gegensatz zu strukturiertem Wissen zeichnet sich durch diverse Gegensätze ab. Das Humankapital, oder individuelles Wissen soll systematisch in der Unternehmensstruktur verankert werden. Es hat immer eine persönliche Note, die einem Folgeprozess eine gewisse Richtung verleihen kann. Strukturiertes Wissen ist klar gegliedert und richtungsweisend definiert…..

…… Das Wissensmanagement beschäftigt sich mit diversen Möglichkeiten auf eine Unternehmung Einfluss zu nehmen. Diese innerunternehmerische „Wissensbasis“ spiegelt alle Daten und Informationen, alles Wissen und alle Fähigkeiten wieder, die dieser Organisation zur Lösung ihrer vielfältigen Aufgaben dienen. Wissensmanagement kann daher als intervenierendes Handeln verstanden werden, das auf den Theorien der Organisationslehre und des organisatorischen Lernens beruht und so systematisch von der Theorie auf die Praxis übergreifen kann…..

……Wissen als Produktionsfaktor verstanden, dient in der Unternehmung als wertvolles Werkzeug zum besseren Umgang mit Kapital, Arbeit und Tätigkeitsbereich. Eine wissensbasierte Sichtweise bietet die Rahmenbedingungen zum Verständnis der Organisation. Dieses stellt eine Erweiterung der Auffassung dar, Information im Rahmen der Marktgestaltung als betriebliche Ressource bzw. als Produktionsfaktor werten zu können…..

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…..Die rechtliche Frage, inwieweit und unter welchen Bedingungen Organisationen überhaupt einen Verwertungsanspruch auf die individuellen Wissensbestände ihrer Mitarbeiter haben könnten, ist ungeklärt. Solche Wissensbestände sind zunächst einmal geistiges Privateigentum ihrer Träger Diesem Sachverhalt wird in der Gesellschaft in der Regel dadurch Rechnung getragen, dass zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern Arbeitsverträge geschlossen werden, die den Arbeitgebern gegen Entgeltzahlung zwar das Recht auf Verwertung der Arbeitskraft, nicht aber zugleich des Wissens ihrer Mitarbeiter zumessen…..

….Informationssysteme leisten einen Beitrag, indem sie die Mitarbeiter kommunikativ vernetzen und Informationen bereitstellen und bewahren.
Der wissenschaftliche Ansatz des Wissensmanagements wird vor allem im Bereich eines undifferenzierter Wissensbegriff kritisiert, da er oft nicht hinreichend von den Begriffen „Daten“ und „Informationen“ abgegrenzt wird. Ferner wird ein sachlich unangemessenes oder gar paradoxes Verständnis des Produktionsfaktorenkonzepts beanstandet, wie es sich hauptsächlich in der Rede von der „immateriellen Ressource Wissen“ niederschlägt, sowie eine einseitige Orientierung an bestimmten älteren, von der modernen Managementlehre teilweise bereits revidierten mechanistischen Steuerungs- und Machbarkeitsvorstellungen…….

…..Ungeachtet aller Einwände wurden in den letzten Jahren die Vorstände vieler Unternehmen um die Position des Chief Information Officers, also des “Wissensbeauftragten“ mit dem Arbeitsschwerpunkt Informationsmanagement erweitert, dem die Aufgabe obliegt, die Informationsverarbeitung eines Unternehmens auf dessen Gesamtstrategie abzustimmen. Die Zielsetzungen praktischen Wissensmanagements gehen dabei deutlich über die reine Versorgung der Mitarbeiter mit Informationen hinaus…..

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…Zur Ratifizierung von Wissen gibt es grundsätzlich zwei Ausprägungspole. Das kodifizierbares Wissen, oder Explizites Wissen, das beschrieben werden kann und folglich geeignet ist, in Dokumenten vorgehalten zu werden und andererseits sogenanntes Implizites Wissen, das nicht in expliziter Form als Information kommuniziert werden kann. Diesen wichtigen extremen Ausprägungen entsprechen den beiden fundamentalen Strategien des Wissensmanagements, die im Englischen bezeichnet werden mit „People-to-Document“ (Kodifizierung) bzw. „People-to-People“ (Implizites oder Stilles Wissen, engl. tacit knowledge). Zur Weitergabe von implizitem Wissen sind also andere Ansätze und Methoden erforderlich……

…………Die Unterscheidung in explizites und implizites Wissen und sämtliche daraus abzuleitenden grundsätzlichen Schwerpunkte der Wissensmanagement-Strategie haben vor allem Unternehmen eine große Bedeutung, da gerade hier gewisse betriebswirtschaftlichen Einschränkungen zum Tragen kommen. Man benötigt nämlich echtes Expertenwissen, dass dazu tendiert, äußerste Komplexität mit eher geringer Gültigkeitsdauer zu kombinieren. Bei mehr Expertenwissen ist die Kombination zwischen Komplexität und Dauer stärker ausgeprägt….

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….. Zur Wissenserfassung betrachtet man das so genannte Organisationsgedächtnis. Dieses „organisierte“ Gedächtnis ist die Gesamtheit der Komponenten zur Wissenserfassung, Wissensaufbereitung und Wissensnutzung. Dies wurde bereits von Takeuchi frühzeitig erkannt. Das „Organizational Knowledge“ umfasst das gegenwartsbezogene Wissen einer Organisation und findet häufig in Knowledge-Datenbanken seinen Niederschlag. Das „Organizational Learning“ wiederum befasst sich mit der Reproduktion des Organisationalen Wissens….
…Ein sehr frühes, aber immer noch weit verbreitetes, von Gilbert Probst an der Universität Genf und der Geneva Knowledge Group entwickeltes Modell entwirft einen Wissenskreislauf aus operativen und strategischen und normativen Bausteinen. Die operativen Bausteine bilden den „inneren“ Kreislauf, die strategischen den „äußeren“ Kreislauf. Ersterer stellt den traditionellen Managementprozess dar…….

…. Die Wissensziele geben dem Wissensmanagement eine Richtung vor, die Wissensidentifikation gibt Informationen über bereits vorhandenes Wissen, sowie der Wissenserwerb gilt als externer Wissensträger. Die Wissensentwicklung wird unterteilt in individuelle Wissensentwicklung und kollektive Wissensentwicklung. Des weiteren sprechen die Herren von sogenannter Wissensverteilung durch eine technische Infrastruktur. Die Wissensnutzung , also der produktive Einsatz organisationalen Wissens wird unterstützt von der Wissensbewahrung durch Selektieren, Speichern und Aktualisieren. Eine Wissensbewertung rundet nun das Kartenhaus ab. Diese Bausteine stellen Interventionsebenen für Maßnahmen des Wissensmanagements dar……

….Nach Holger Nohr, 2004, kann das Wissensmanagement im engeren Sinne als klassischer (Wissens-)Management-Prozess angesehen werden, der den Rahmen setzt für einzelne oder kombinierte Wissensprozesse (z. B. Identifikation, Suche, Verteilung oder Nutzung von Wissen). Eine zweite Sicht betrachtet den wissensbasierten Gestaltungsprozess von Geschäftsprozessen, wobei Prozesswissen generiert und angewendet wird. Die dritte Perspektive eines geschäftsprozessorientierten Wissensmanagements beschäftigt sich mit der Integration von Funktionswissen in die Durchführung von Geschäftsprozessen und die Anbindung von Wissensprozessen an Geschäftsprozesse……..

….Mit Wissensmanagement können nicht nur Aktivitäten auf organisationaler Ebene gemeint sein, sondern auch der Umgang des Individuums mit der Ressource Wissen und Wissensmanagement somit immer auch individuelles Wissensmanagement ist, lohnt sich ein bildungstheoretischer Blick auf dieses Individuum. Der vorliegende Beitrag wirft die Frage auf, wie es Individuen gelingen kann, ihre Ressourcen zu managen und mit sich ständig ändernden Anforderungssituationen umzugehen. Fokussiert wird dabei das Konstrukt der Kompetenz, dies meint zumindest Robert Gutounig in seinem Artikel über Individuelles Wissensmanagement vom 11.8.2005 ………

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…. Unter Knowledge Engineering versteht man die Zielsetzung, die Komplexität des Welt- und Expertenwissens auf eine regelgerechte Struktur abzubilden und in computergestützten Anwendungen dem Nutzer in einem intelligenten Informationssystem zu präsentieren. Dieser Bereich des Wissensmanagements umfasst vier zentrale Kategorien im Umgang mit menschlicher Information, nämlich der Erfassung des Wissens mit Strukturierung und formelhafte Repräsentation. Als zweites folgt die Abbildung von Wissen im Computer durchordentliches Design und Architektur des Systems. Es folgt eine Computerbasierte Verarbeitung von Wissen mittels Kombination von explizitem Wissen, Problemlösung und Generierung von Ergebnissen. Den Reigen beschliesst die Darstellung von Wissen mit den Hilfsmitteln der Präsentation in Hinblick auf interaktive Anwendungen durch den Benutzer….

…..Auf den Stuttgarter Wissensmanagementtagen 2007 wird festgestellt, dass unsere Gesellschaft immer schnelllebiger wird. Was heute noch topaktuell ist, ist morgen schon veraltet. Dieses rasante Tempo stellt große Herausforderungen an unseren Umgang mit Informationen. Wie können wir unser Wissen stets aktuell halten – und bei Bedarf jederzeit abrufen? Welche Möglichkeiten gibt es, Wissen mit anderen zu teilen und damit zu vermehren? Und wie können Unternehmen den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen, ohne Wissensverluste zu verbuchen? Diese und andere wissensintensive Fragen, bewegen kleine wie große Firmen. Antworten darauf gibt es auf den 3. Stuttgarter Wissensmanagement-Tagen am 20. und 21. November 2007 in Stuttgart…..

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